Heute möchte ich dir ein weiteres Tool meiner Performance Marketing Werkzeug-Palette vorstellen: Hotjar. Hotjar ist ein Optimierungs-Tool für Website Usability und User Experience, mit dem Heatmaps, Visitor Records und vieles mehr möglich sind. Lies hier, warum auch du HOTJAR unbedingt brauchst!
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Inhalt
Warum Hotjar?
Eines vorab: Hotjar ist keine Alternative zu Google Analytics!
Im Gegenteil, Hotjar ergänzt und erweitert deine Webanalyse Daten durch visuelle Darstellungen, wie sich User auf deiner Website bewegen:
Dazu gehört das Messen und Beobachten von User-Verhalten mithilfe von
- Heatmaps,
- Scrollmaps,
- Visitor Recordings,
- Funnel- und
- Formular Analysen.
Das alles kann Hotjar.
Plus: Mit Hotjar kannst du aktiv die Meinung deiner User einholen – durch verschiedene Umfragen und User Tests. Beides sind Königsdisziplinen in der Conversion Optimierung.
Dadurch lässt sich herausfinden WARUM User sich so Verhalten, wie sie sich Verhalten – viel schneller und einfacher als es mit Google Analytics über Click- und Eventanalysen möglich ist.
Denn bis auf die Inpage-Analyse (Universal Analytics) verfügt Google Analytics über keine dieser Visualisierungen. In Google Analytics 4 gibt es nicht mal mehr die Inpage Analyse.
Info: Mehr zu Google Analytics 4 erfahren. >> Hurra, hurra GA4 ist da!
Mein Fazit: Hotjar ist großartig! Es ist mittlerweile ein fixer Bestandteil meiner Performance-Marketing Tool Palette.
Deswegen möchte ich es dir jetzt im Detail vorstellen:
Details: Das alles kann Hotjar
Die für mich wichtigsten Features sind Heatmaps und Visitor Recordings.
Conversion Funnel und Formular Analysen sind ebenfalls möglich: Nachdem diese Daten aber auch in Google Analytics vorhanden sind, habe ich sie bisher noch nicht ausprobiert.
The Power of Heatmaps
Wie oft hat dich dein Chef schon nach einer visuellen Darstellung der geklickten Elemente im Menü oder nach der Scroll-Tiefe auf der Website gefragt?
Die Antwort bekommst du in Google Analytics auch, aber nicht so schön und bunt dargestellt wie in einer Heatmap.
Mit Hotjar erhältst du genau das.
Hinweis: Heatmaps sind darüber hinaus super wertvoll wenn es um die Optimierung deiner Website geht: Der Hotjar Heatmap Guide zeigt dir acht Heatmap-Tests, die auf gängige Probleme aufmerksam machen und bietet ebenfalls Lösungen an. Auf diese Weise ist es einfach möglich, gezielt Optimierungen vorzunehmen.
Beispiel Klick-Heatmap auf der Startseite:
Mit der Standard Klick-Heatmap kannst du auf einem Blick erkennen welche Elemente auf der Startseite am häufigsten geklickt wurden: Der Teaser nach rechts und auf „Mein Konto“.
In den Shop klicken hingegen nur wenige und die anderen Menüpunkte werden überhaupt außer acht gelassen: Hier gibt es eindeutig viel Optimierungspotential!
Beispiel Move-Heatmap auf der Startseite:
Das Maus-Verhalten der User zu erfassen ist zwar nett, bringt aber im Endeffekt nur wenig: Achte selber mal auf dein Maus-Verhalten beim browsen.
Spannender ist da schon das Scroll-Verhalten z.B. auf Mobilgeräten.
Beispiel Scroll-Tiefe auf der mobilen Startseite:
Above the fold ist natürlich alles im roten Bereich (sprich sichtbar).
Auf der Website vom Bioweingut Arkadenhof Hausdorf sind wir bei 50% scrolling noch im grünen Bereich – das Impressum wird jedoch kaum mehr beachtet. Das spricht zwar grundsätzlich nicht gegen lange Startseiten aber wichtige Elemente sollten ganz nach oben versetzt, damit sie von den Usern auch wahrgenommen werden.
Visitor Recordings: So verhalten sich deine User wirklich auf der Website
Visitor Recordings sind als Video aufgenommene Nutzeraktionen: Mit dieser Funktion bist du quasi live dabei, wenn ein User deine Website nutzt.
Du siehst die Seiten die der User aufruft, seine Mausbewegungen und Klicks.
Und du siehst auf welcher Seite deine User deine Website verlassen – und mögliche Gründe dafür.
Visitor Recordings sind vor allem bei der Problemsuche eine riesen Hilfe: Letztens sind die Verkäufe in unserem Shop stark gefallen und wir konnten uns nicht erklären warum das plötzlich passiert ist. Ich habe Hotjar aktiviert und nach der Analyse von 10 Recording war klar: Die User wurden auf den falschen Shop geleitet und konnten nicht auschecken. Es gab ein Problem mit dem Geo-Redirect.
Über Analytics wäre ich womöglich ebenfalls auf die Ursache des Problems gestoßen: Aber vermutlich nicht so schnell und effektiv.
Auch bei konkreten Fragestellungen sind Visitor Recordings genial z.B.: Wie verhalten sich User im Checkout, die über eine Facebook Werbeanzeige gekommen sind? Und wie verhalten sie sich, wenn sie über Email kommen?
Dazu können Videos nach etlichen Punkten gefiltert werden z.B. nach bestimmter Queller, Landingpage, Dauer, etc.
Hinweis: User Recordings eigenen sich perfekt für qualitative Analysen – nicht jedoch für quantitative Analysen! Der Aufwand sich 100 Recordings anzuschauen und daraus Maßnahmen abzuleiten ist immens. Vor allem wenn vorher nicht segmentiert wird. Vielmehr geht es darum einzelne User und deren Verhalten zu analysieren und damit möglichst ein Problem zu lösen bzw. eine konkrete Frage zu beantworten.
Feedback Polls und Surveys
Außerdem können mit Hotjar kleinere Feedback Umfragen direkt auf deiner Website durchgeführt werden.
Das Ziel: Dringenden Handlungsbedarf ermitteln.
Wenn dir beispielsweise 50% deiner User im Checkout Funnel abspringen und du dir nicht und nicht erklären kannst wieso, könntest du ihnen eine kleine Umfrage (Poll) ausspielen und um Mithilfe zur Verbesserung bitten.
Für umfassendere Kundeumfragen gibt es Hotjar Surveys. Diese funktionieren ähnlich wie Google Forms.
Ebenfalls spannend sind User Tests: Mit Hotjar kannst du User rekrutieren, die für eine spezielle Umfrage spannend sein könnten. Passt ein User auf das gewünschte Profil, wird er gefragt ob er an der Umfrage teilnehmen möchte. Als Dankeschön kannst du ihm z.B. einen Gutschein für seinen nächsten Einkauf in deinem Shop schenken.
Feedback Polls und Surveys habe ich selbst noch nicht ausprobiert: Ich denke, da muss man auch immer bisschen darauf achten, den Usern nicht auf die Nerven zu gehen. Niemand hat Lust an Umfragen teilzunehmen! Ich selber klicke sie auch immer genervt weg: Vor allem mit Freitextfeld, wo ich mir konkret überlegen muss was ich gut oder schlecht fand.
Deswegen: Einsetzen ja, aber nur gut durchdacht.
So kannst du Hotjar nutzen
Damit Hotjar das Verhalten deiner User aufzeichnen kann, musst du ein kleines Tracking Snippet auf deiner Website implementieren.
In der Hotjar Hilfe findest du zahlreiche Implementierungs-Anleitungen: https://docs.hotjar.com/
Kurzanleitung via Google Tag Manager
Wenn du den Google Tag Manager (GTM) im Einsatz hast, empfehle ich dir Hotjar über diesen einzubauen: Das ist der schnellste und einfachste Weg.
Lege dazu einen neuen GTM Tag vom Typ “Hotjar Tracking Code“ an: Hier musst du nur
- deine Hotjar Site ID einfügen,
- den Trigger auf “Alle Seiten” setzen,
- speichern und fertig.
Deine Hotjar Site ID findest du in Hotjar unter Settings → Sites & Organizsation: Rufe dazu die Hotjar-Website unter www.hotjar.com auf und registriere dich kostenlos.
Veröffentliche nun deinen GTM Container und das Hotjar Tracking ist live auf deiner Website.
Du kannst nun in Hotjar Analysen anlegen und Feedbacks ausspielen:
How to: Hotjar Setup
Rufe dazu die Hotjar-Website unter www.hotjar.com auf und registriere dich kostenlos.
Nach dem einloggen gelangst du ins Dashboard:
Rechts findest du das Menü mit allen oben beschriebenen Punkten: Heatmap, Recordings, Funnels, Formrs, Polls, usw.
Um beispielsweise eine Heatmap anzulegen klicke auf den Punkt im Menü und auf „+New Heatmap“: Du wirst durch einen Assistent geführt, der dir beim Anlegen der Heatmap hilft.
U.a. musst du deine URL hinterlegen, angeben wieviele Pageviews gesammelt werden sollen, usw.
Alles eingerichtet klicke auf „Ok“ und warte bis deine Daten erhoben werden: Das kann schon mal ein paar Tage dauern, je nachdem wie viel Traffic du auf deiner Website hast.
Im Anschluss erhälst du die Analysen, die ich dir oben gezeigt habe.
Hinweis: In der gratis Hotjar-Version kannst du maximal drei Heatmaps zu je 1.000 Pageviews erstellen.
Das Anlegen der Visitor Recordings funktioniert ähnlich und ist ebenso wie das Heatmap erstellen, sehr benutzerfreundlich und selbsterklärend aufgebaut.
Falls du doch zusätzliche Hilfe benötigst, findest du viele, viele Anleitungen inkl. Erklärvideo auf der Website.
Hinweis: Der kostenlose Hotjar-Account lässt dich bis zu 300 Recordings aufzeichnen.
Hotjar: Service & Preise
Hotjar gibt es als kostenlose Demoversion zum ausprobieren. Allerdings sind die Reports stark limitiert und deine Daten werden auch nur drei Monate gespeichert.
In der kostenpflichtigen Variante gibt es drei Auswahlmöglichkeiten: Privat, Business und Agency. Wobei alle drei für ~15 Tage kostenlos getestet werden können. Danach wird entweder bezahlt oder auf die gratis Version zurück gestuft.
Privat kostet Hotjar €29 pro Monat und es können bis zu 10.000 Pageviews pro Tag erfasst werden. Ebenfalls können unlimitierte Reports erstellt werden und deine Daten werden für sechs Monate gespeichert. Das ist vor allem für Websites mit überschaubaren Traffic ein sehr gutes Angebot.
Für Business-Kunden ist Hotjar schon etwas teurer: Die Preise starten bei €89 Euro pro Monat für 20.000 Pageviews. Dafür werden Daten ein Jahr lang gespeichert und du erhältst Zugriff auf Advanced Features.
Diese kenne ich leider nicht, da ich bisher nur mit der Privaten Version gearbeitet habe: Das reicht meistens vollkommen aus. Erst wenn aktiv und mit strategischem Plan mit Umfragen und User-Feedback gearbeitet werden soll, würde ich auf die Business Variante wechseln…
Agenturen schauen sich am besten selber auf der Pricing Seite von Hotjar um… 🙂
Bezüglich Service bietet Hotjar eine umfangreiche Dokumentation und FAQ Bereich auf der Website an. Außerdem gibt es einen Blog.
Darüberhinaus ist Hotjar super easy und wirklich sehr benutzerfreundlich aufgebaut: Man findet sich schnell zurecht und bei Fragen immer eine passende Antwort auf der Website.
Business Kunden haben vermutlich auch einen persönlichen Ansprechpartner, der bei Fragen zur Seite steht.
Mein persönliches Fazit
Hotjar setzt auf Usability- und User Experience Analysen und liefert Optimierungspotentiale- und Ansätze zur Verbesserung deiner Website: Indem du einerseits genau siehst wie sich deine User auf deiner Website verhalten und andererseits aktiv um Feedback bittest.
Das finde ich top!
Vor allem unterstützt es beim grafischen Reporting: Sie helfen, komplexe Dinge einfach zu verstehen. Und welcher Chef liebt keine Heatmaps?^^
Auch beim Suchen von Problemen ist Hotjar briliant: Mit Visitor Recordings bekommst du wirklich schnell mit WO User auf der Website mit Problemen konfrontiert sind. Damit habe ich schon viele Optimierungsvorschläge entdeckt, die ich direkt in A/B Tests mit Google Optimize eingebaut, getestet und umgesetzt habe.
Feedback und Umfragen finde ich dann spannend, wenn ich weitere Optimierungs- und Testideen für die Website benötige und direkt meine Kunden um ihre Meinung bitten möchte.
Auch spannend sind sie für die Erstellung von Website Personas, um Kunden bzw. Zielgruppe genauer kennen zu lernen.
Alles in allem: Ein Tool, dass auch du unbedingt benötigst!
>> Probier Hotjar daher gleich aus.
Call to Action
Du hast eine Frage zu Hotjar?
Schreibe sie einfach in die Kommentare. Ich helfe, wo ich kann.
Happy Analyzing,
Deine Michaela
Gratis aber nicht umsonst:
Komm in meine Google Analytics Community!
Funktioniert das aktuell noch? Irgendwie scheint Hotja Probleme zu haben. Ist das bei dir auch so?
Hallo Robert,
was genau ist denn dein Problem bei Hotjar aktuell?
Ich hab schon länger keine Heatmap mehr erstellt aber gerade eine neue zum testen angelegt.
Ergebnis dürfte es in ein paar Tagen geben. 🙂
Liebe Grüße,
Michaela