Analysen im Onlineshop gehören zum Alltag: Kaum ein Onlineshop verzichtet heute auf ein Webanalyse-System wie Google Analytics um das Verhalten seiner User, den Erfolg seiner Produkte, neue Features im Shop, usw. zu analysieren.
Anders sieht das Tracking am Messestand aus, wo Personen mit Personen kommunizieren und kein Gerät dazwischen steht, dass diese Daten aufzeichnet.
Woher weißt du also, ob die Messe für dich erfolgreich war (außer an den hard facts: den Verkäufen)? Auch im Vergleich zu vorherigen Messen (außer deinem Gefühl: „Heuer war viel los“)?
Inhalt
- 1 Offline wird (noch) im dunklen getappt…
- 2 Die Lösung: Amazon Dash Buttons
- 3 Inhaltsverzeichnis
- 4 So funktioniert’s: Offline Tracking mit Dashis in aller Kürze
- 5 Einkaufsliste: Das brauchst du zum Offline Tracking
- 6 Offline Tracking: Warum mit Amazon Dash-Buttons?
- 7 1:1 Anleitung: Offline Tracking mit Dash-Buttons
- 8 Nach der Messe ist vor der Analyse
- 9 Offline Tracking mit Dashbuttons: Alle Vorteile
- 10 Fazit
Offline wird (noch) im dunklen getappt…
Dabei stehen passende Technologien bereits in den Startlöchern: NFC-Tags, Beacons, QR-Codes… Frequenzsmessgeräte, die Besucher mittels Videokamera registrieren und beobachten wie sie sich am Messestand bewegen. Oder WLAN-Tracking – ebenfalls für Besucherstromanalysen.
Das alles ist genial und super spannend – allerdings eher für Messeveranstalter und eventuell große Messebetreiber auf Technologie-Messen wie z.B. der DMEXCO, wo sich mit Marketing-Aktionen nur so übertrumpft wird.
Abgesehen von der technisch sehr anspruchsvollen Umsetzung, sind die Kosten für bisheriges Offline-Tracking Maßnahmen auch viel zu teuer…
Also nichts für jedermann und schon gar nichts für KMUs wie das Bioweingut Arkadenhof Hausdorf, dass regelmäßig Weinmessen besucht. Eine Branche, bei der Genuss&Gourmet im Vordergrund stehen, nicht aber QR-Codes gescannt oder Apps für Beacons heruntergeladen werden…
Trotzdem sind Messen in vielen Branchen der stärkste Kanal um Leads zu generieren. Oft sogar der einzige um Neukundenakquise durchzuführen.
Umso wichtiger ist es also, diesen Offline-Kanal ab jetzt auch online zu erfassen…
Die Lösung: Amazon Dash Buttons
Ein günstiger und super einfacher Weg ist über Amazon Dashbuttons, mit denen folgende Use Cases und typische Messe-Fragen mit Google Analytics erfasst und analysiert werden können:
- Wie viele Verkaufsgespräche wurden geführt?
- Mit wie vielen Personen wurde gesprochen?
- Wie viel Weinproben wurden ausgeschenkt?
- Wie viele kalte Leads wurden generiert z.B. via Glücksrad?
- Wie viele warme Leads wurden generiert z.B. via Email Adresse?
- Und wie viele Messeteilnehmer haben tatsächlich gekauft?
Inhaltsverzeichnis
[tocs exclude=“Inhaltsverzeichnis|Die Lösung: Amazon Dash Buttons|Offline wird * im dunklen getappt*|Anforderungen definieren*|Die Idee weiter gesponnen*“]So funktioniert’s: Offline Tracking mit Dashis in aller Kürze
Bevor es zur detailierten Anleitung geht, der Tracking Prozess in aller Kürze erklärt:
Der Dashbutton funktioniert grundsätzlich so, dass wenn er konfiguriert ist und sich im WLAN befindet, ein Signal an Amazon sendet, sobald auf den Button geklickt wird. Die Bestellung erfolgt.
Den Kauf wollen wir unterbinden und statt ein Signal zu Amazon, zu Google Analytics senden.
Dazu benötigen wir ein Netzwerk, dass die Geräte miteinander verbindet – nicht aber von anderen Signalen gestört wird. Das Messe-WLAN ist also nicht geeignet, da es instabil ist und die Geräte unter Umständen die Requests nicht erhalten würden. Besser ist daher ein eigenes WLAN z.B. via Hotspot übers Handy zu nutzen.
Im Netzwerk befindet sich ebenfalls ein Raspberry Pi: Ein Einplatinencomputer bzw. sehr einfach aufgebauter Mini-Rechner, der sich hervorragend für IoT (Internet of Things) nutzen lässt.
Der Raspberry ist quasi unser Hacker: Er lauscht ob der Dashbutton geklickt wurde. Ist das der Fall, nimmt er das Signal und leitet es via HTTP Request an einen IoT-Webhook weiter, den IFTTT (if this than that) Service.
Im IFTTT befindet sich der Post-Request vom Google Analytics Measurement Protocol, der einen Pageview zusammen mit einem Event an Google Analytics sendet.
Die folgende Grafik stellt den Prozess grafisch dar:
Es sind also nur 5 Einrichtungsschritte notwendig um offline mit online zu verbinden.
Einkaufsliste: Das brauchst du zum Offline Tracking
Damit du deine Messe-Events mit Dash-Buttons in Google Analytics erfassen kannst, benötigst du folgende Hard- und Software:
- Amazon Dash Button, quasi kostenlos
- Raspberry Pi, ca. 30 Euro
- Dasher für Raspberry Pi, kostenlos
- IFTTT Webhooks, kostenlos
- Google Analytics Measurement Protocol, kostenlos
- Internet, Datenvolumen
Offline Tracking: Warum mit Amazon Dash-Buttons?
Weil sie günstig sind.
Statt Dash Buttons kannst du auch jeglichen anderen IoT Knopf kaufen: Die günstigste Variante kostet zwischen 20 und 40 Euro. Der Dash Button kostet hingegen nur 5 Euro, wobei du beim Kauf 5 Euro von Amazon gut geschrieben bekommst. D.h. er kostet (noch) nichts.
Außerdem sind Dash Buttons eigenständige (diskrete) Buttons, d.h. sie können nicht ON oder OFF geschalten werden. Sie können nur auf ein einziges Signal hören – und das ist der Klick auf den Button. Erst nachdem geklickt wurde, verbindet er sich zum Internet und zu Amazon und kauft das Produkt, dass du in der Amazon App konfiguriert hast. Das macht sie unheimlich einfach in der Bedienung und die darin enthaltenen Batterien halten ewig.
Allerdings haben diese diskreten Buttons auch Nachteile: Beispielsweise, dass sie relativ langsam sind. Erst 15 Sekunden nach einem Klick, wird der nächste Klick erfasst. Das kann für Messen mit hoher Besucherfrequenz unter Umständen zu lange sein…
Außerdem sind Dashbuttons unflexibel, da keine unterschiedliche Signale konfiguriert werden können z.B. Doppel-Klicks oder lange vs. kurze Klicks. Es ist tatsächlich und immer nur ein einziger Klick möglich. Sollen verschiedene Events getrackt werden, brauchst du für jedes Event einen eigenen Dash-Button.
Ich finde, die Vorteile überwiegen die Nachteile: Also her mit mehr Dashis.
1:1 Anleitung: Offline Tracking mit Dash-Buttons
Du möchtest z.B. vier Events tracken und hast vier Amazon Dash Button bestellt. Es kann los gehen!
1) WLAN auswählen
Bevor der Dashbutton konfiguriert werden kann, muss das gewünschte Netzwerk ausgewählt werden.
Es ist unheimlich wichtig, dass alle Geräte auf das gleiche WLAN konfiguriert sind, weil der Raspberry nur im eigenen Netzwerk prüfen kann ob der Dash Button gedrückt wurde. Alles andere ist instabil und es könnte passieren, dass Requests ignoriert werden.
>> Ich nutze daher einen WLAN-Hotspot auf meinem Smartphone.
2) Amazon Dash Button konfigurieren
Nun kann der Dashbutton konfiguriert werden: Dazu muss die Amazon App fürs Smartphone heruntergeladen werden (falls du sie nicht schon dauerhaft nutzt ^^).
Unter Mein Konto findest du den Menüpunkt Dash Geräte verwalten → Neues Gerät einrichten.
Folge der Dashbutton Einrichtungs-Anleitung bis du das gewünschte Produkt auf Amazon auswählen kannst: Dieser Step muss übersprungen werden, da sonst mit jedem Klick auf den Button ein Produkt gekauft wird – das wollen wir nicht.
Verlasse die Einrichtung unvollständig und schließe die Konfiguration somit ab.
Der Dash Button ist jetzt fertig: Wenn du auf ihn klickst, leuchtet er kurz weiß auf und blinkt danach rot. Rot deswegen, weil die Transaktion bei Amazon nicht erfolgreich war. Das ist korrekt und das gewünschte Verhalten in unserem Fall.
3) Ereignisse mit dem GA Measurement Protocol definieren
Nun muss der Dashbutton umkonfiguriert werden: Ein Klick auf diesen soll ein Event an Google Analytics senden. Das Senden des Events erfolgt über das Google Analytics Measurement Protocol.
Hinweis: Mit dem Measurement Protocol kann alles was sich mit dem Internet verbinden lässt, in Google Analytics getrackt werden. Das können Daten von CRM- und ERP-Systemen, Kassensystemen, Kaffeemaschinen oder eben Dashbuttons von Amazon sein. Die Idee dahinter ist, dass Analytics mit jeglichen Daten angereichert werden kann, um Analytics als ultimative Analyse-Plattform zu nutzen.
Wie das Measurement Protocol funktioniert erfährst du im Detail in der Google Developer Dokumentation: Wichtige Hintergrundinformation ist, dass du nicht nur ein Event an Analytics senden darfst, sondern dieses zusammen mit einem Pageview abschickst. Andernfalls wird keine Session in Analytics initiiert und du erhälst wirre Zahlen in deiner Analytics View…
Ein Pageview braucht mindestens folgende Measurement-Parameter:
- v=1 //Version
- &tid=UA-XXXXX-1 //Property ID
- &cid=555 //Anonyme Client ID oder Random ID
- &geoid=1000941//Ort oder Land als GeoID
- &t=pageview //Hit Type
- &dh=hausdorf.at //Hostname
- &dp=/weinmesse_ibk //Seite
- &dt=Weinmesse Innsbruck //Titel
Der fertige Befehl sieht wie folgt aus:
POST /collectHTTP/1.1 Host: www.google-analytics.com v=1&tid=UA-XXXX-1&cid=555&geoid=1000941&t=pageview&dh=hausdorf.at&dp=/weinmesse_ibk&dt=Weinmesse%20Innsbruck
Ein Event braucht folgende Measurement-Parameter:
- v=1 //Version
- &tid=UA-XXXX-1 //Property ID
- &cid=555 //Anonyme Client ID oder Random ID
- &t=event //Hit Type
- &ec=Weinmesse Ibk //Event Category, required
- &ea=Glücksrad gedreht //Event Action, required
- &el=von <name> //Event label, optional
- &ev=1 //Event value, optional
Der fertige Befehl sieht wie folgt aus:
POST /collect HTTP/1.1 Host: www.google-analytics.com v=1&tid=UA-XXXX-1&cid=555&geoid=1000941&t=event&ec=Gluecksrad&ea=gedreht&el=von%20Mimi&ev=1
Der fertige Request (Pageview + Event) zusammen sieht wie folgt aus:
v=1&tid=UA-XXXX-1&cid={{OccurredAt}}&geoid=1000941&t=pageview&dh=hausdorf.at&dp=/weinmesse_ibk&dt=Weinmesse%20Innsbruckv=1&tid=UA-XXXXX-1&cid={{OccurredAt}}&geoid=1234&t=event&ec=Gluecksrad&ea=gedreht&el=von%20Mimi
Anforderungen definieren…
Tipp: Überleg dir im Vorfeld wie du deine Events und Event-Parameter wie Kategorie, Aktion und Label nennen möchtest – abhängig davon welche Events du bei der Messe tracken möchtest.
Ich hab mich für folgende Struktur entschieden, die mir im nachhinein auch eine einfache Analyse ermöglicht:
Die Idee weiter gesponnen…
Es gibt auch die Möglichkeit Dashbuttons pro Person zu verwenden z.B. wenn du eine Messe zu zweit oder zu dritt mit deinen Kollegen besuchst. Dann könnte jeder eigene Dashbuttons nutzen.
Ins Ereignis-Label könntest du den Vornamen der Person schreiben und somit analysieren wer wie viele Verkaufsgespräche, etc. geführt hat. Das ganze kannst du als Motivations-Spiel ausbauen und der Fleißigste gewinnt…
Hinweis: Das haben wir am ersten Messetag ausprobiert – nachdem unser Stand aber sehr klein war und wir uns oft im Weg gestanden sind, war dies für uns nicht optimal. Ich habe die Events deswegen für den zweiten und dritten Messetag adaptiert.
Außerdem können Dash Buttons nicht nur für Verkaufsgespräche oder Marketing-Spielereien wie ein Glücksrad genutzt werden, sondern z.B. auch für Zufriedenheitsumfragen – ähnlich wie du es auf Flughafen Toiletten kennst.
Statt den Smily-Buttons können drei Smily-Bilder und darunter drei Dash Buttons installieren. Messe- oder auch PoS-Besucher können beim verlassen abstimmen, wie zufrieden sie waren. So erhälst du direkt Feedback von deinen Kunden.
Statt einer Zufriedenheitsumfrage kannst du auch eine Geschmacks-Umfrage machen, beispielsweise: Wie gut hat Ihnen unser Wein geschmeckt?
Es gibt also unendlich viele Ideen, Messebesuche zu erfassen und auch die Besucher direkt einzubinden…
4) If-this-than-that Logik programmieren
Die Measurement Protocol Events müssen nun den Dashbuttons hinterlegt werden: Dazu eignet sich die IFTTT Plattform für Iot Anwendungen sehr gut. Hier können einfache If-this-than-that Logiken hinterlegt, die üblicherweise für Smart Home Installationen genutzt werden.
Rufe dazu https://ifttt.com auf und melde dich mit deinem Google oder Facebook Account an.
Den Wizzard kannst du durchlaufen oder einfach überspringen und gleich zu My Applets → New Applet springen.
Klick auf +this und gib im Suchfeld web ein: Als Applikation wird dir Webhoocks vorgeschlagen. Wähle diese aus:
Gib deinem Webhock einen Namen z.B. dashbutton1_pressed und klick auf create trigger:
Jetzt kommt die that-Logik dran: Klicke dazu auf +that und wähle wieder einen Webhook aus, um einen Web Request erstellen zu können. Hinterlege hier nun deine Measurement Protocol Logik.
- url: https://www.google-analytics.com/batch
- method: post
- content type: application/json
- body: v=1&tid=UA-XXXXX-1&cid {{OccurredAt}}&geoid=1000941&t=pageview&dh=hausdorf.at&dp=/weinmesse_ibk&dt=Weinmesse%20Innsbruckv=1&tid=UA-XXXXXX-1&cid{{OccurredAt}}&geoid=1000941&t=event&ec=Gluecksrad&ea=gedreht&el=von%20Mimi
Fertig. ????
Für den nächsten und letzten Schritt benötigst du noch den IFTTT Key. Diesen findest du im unter My Applets → Services → Webhoocks → Settings → Key. Der Key ist die letzte Zahlen-Buchstaben Kombination in der URL: Notier sie dir in der Zwischenablage.
5) Raspberry konfigurieren
Im letzten Schritt muss der Raspberry konfiguriert werden. Der Raspberry lauscht im Netzwerk ob der Dashbutton geklickt worden ist: Erhält er das Signal, führt er die IFTTT Logik aus.
Nachdem ich keine Ahnung habe wie man einen Raspberry konfiguriert, habe ich mir eine wundervolle Anleitung gesucht und den Dasher auf GitHub gefunden: Der Dasher macht nichts anderes als auf den Dashbutton zu lauschen und bei einem Signal an IFTTT weiter zu geben. Er verbindet also den Dashbutton mit der IFTTT Logik.
Folge der Anleitung auf Github zur Einrichtung deines Raspberrys, die sich ziemlich am Ende der GitHub Seite befindet.
In kurz – führe die folgenden Befehle am Raspberry aus:
sudo apt-get install libpcap-dev sudo apt-get install npm sudo apt-get install node wget http://node-arm.herokuapp.com/node_latest_armhf.deb sudo dpkg -i node_latest_armhf.deb git clone https://github.com/maddox/dasher.git cd dasher sudo npm install sudo ./script/find_button
>> Der letzte Befehle sudo ./script/find_button ist dafür da, um die MAC Adresse von deinem Dash Button herauszufinden. Die MAC Adresse des Dashbuttons benötigst du für die Raspberry Config – damit dieser weiß welcher Klick zu welchem Button gehört.
Hinweis: Manchmal werden hier mehrere MAC Adressen angezeigt. Drücke deinen Dashbutton daher öfters und schau dir die Befehle genau an, damit du dir absolut sicher sein kannst, die richtige MAC Adresse gefunden zu haben.
Weiter mit der Raspberry Konfiguration:
nano /config/config.json # update with mac address of your button
>> Es öffnet sich ein Screen. Hier musst du die Config vom Dasher eintragen: Ersetzte die roten Platzhalter mit deinen Daten.
{"buttons":[ { "name": "<Event Name z.B. Gluecksrad>", "address": "<Deine MAC Adresse>", "url": "https://maker.ifttt.com/trigger/<Name deines Dashbuttons z.B. dashbutton1_pressed>/with/key/<ifttt key>", "method": "POST" } ]}
Weiter mit der Raspberry Konfiguration:
sudo npm run start
>> Starten nicht vergessen und los geht’s. ????
6) Der Live-Test
Alles fertig und richtig konfiguriert und ein Klick auf deinen Button löst ein Event aus, dass direkt an Google Analytics gesendet wird.
Überprüfe in den Echtzeit Reports von Google Anlalytics ob deine Events korrekt und wie gewünscht einlaufen: Google Analytics –> Echtzeit –> Ereignisse
Nach der Messe ist vor der Analyse
Messe (endlich) vorbei…?! Dann kommen wir jetzt voller Erwartungen zum spannenden Teil: Der Analyse.
Dafür gibt es in Google Analytics mehrere Möglichkeiten:
1 Google Analytics Ereignis-Report
Da wir mit dem Measurement Protokoll Events tracken findest du die erfassten Daten in Google Analytics unter Verhalten → Wichtigste Ereignisse.
Als Ereigniskategorie habe ich Weinmesse Ibk gewählt: Ein drill-down auf diese Ereignis-Kategorie und du erhältst die Detaildaten. Am besten wir sehen uns die Analyse gleich im Zeitraumsvergleich an: Letzter Messetag vs. vorletzter Messetag.
>> Der dritte Messetag (ein Samstag) war – wie erwartet – stärker als der zweite, wobei vor allem viel öfters am Glücksred gedreht wurde, als Wein ausgeschenkt…
>> Ein Drill-Down auf das Glücksrad zeigt, dass am zweiten Messetag 7 Weinflaschen und am dritten 14 Weinflaschen gewonnen wurden: Am dritten Messetag waren also tatsächlich viel mehr Messebesucher an unserem Stand, die sich vorallem für das Glücksrad interessiert haben. Das Glücksrad ist also nicht nur gefühlt sehr gut angekommen….
2 Google Analytics Custom Reports
Noch schöner sind Analysen mittels Custom Report: Hier kannst du direkt auf die Messe-Events filtern. Der größte Vorteil ist jedoch, dass du alle drei Ereignis-Dimensionen nebeneinander stellen und gemeinsam analysieren kannst (Standard Reports erlauben max. zwei Dimensionen).
>> Hier sieht du sehr schön, dass wir am ersten Messetag unsere Namen mit getrackt haben um zu vergleichen wer aktiver auf der Messe ist (Matthias hat knapp gewonnen^^).
>> Insgesamt haben wir 21 Weinflaschen verschenkt und rund 183 Verkaufsgespräche geführt.
Waren bei der Hälfte der Verkaufsgespräche zwei und bei der anderen Hälfte drei Personen beteiligt, ergibt das ca. 458 erreichte Personen. Bei ca. 3.000 Messebesuchern war also knapp jeder 6. Besucher auf unserem Messestand. Was für eine Leistung! ???? –> Eine, die zukünftig mit anderen Weinmessen verglichen werden muss, um beurteilen zu können ob diese Frequenz „gut“ oder „schlecht“ war…
3 Google Analytics Custom Funnel
Google Analytics 360 Kunden haben den besonderen Vorteil in Custom Reports sogenannte Custom-Funnel zu erstellen: Selbst definierte, eigene Trichter, die du bereits aus den Ecommerce Berichten kennst.
So könnte ein typischer Messe-Funnel wie folgt aussehen:
4 Google Analytics Segmente
Spannend sind auch Google Analytics Segmente: Damit können die Dashbutton Events auf alle anderen Standard-Berichte angewendet werden.
Hinweis: In unserem Multi-Channel Universum wollen wir natürlich möglichst alle Touchpoints in den Customer Journeys integrieren. Schön wäre es also, wenn Messebesucher erfasst werden und die Messe als Touchpoint in den Customer Journey aufscheint. Das funktioniert jedoch nur, wenn der User selbst die Handlung vornimmt z.B. einen QR Code scannt.
Ist das nicht der Fall, nimmt die Messe auch nicht an der Customer Journey teil: So ist es mit den Dashbuttons. Die Handlung wird von dir, dem Messeaussteller, ausgeführt. Somit kannst du die Messen für dich vergleichbar machen, nicht aber User identifizieren, die auf der Messe waren.
Das Segment kann nun z.B. im Zielgruppen Report –> Übersicht angewendet werden um zu sehen, wie die Auslastung beider Messetage war:
>> Während am zweiten Messetag (orange) konstant Besucher an unserem Stand waren, verzeichnet der dritte Messetag (blau) einen Abfall gegen 16:00 Uhr und einen Peak kurz vor Ende der Messe um 19:00 Uhr. Den Peak kurz vor Ende kann ich bestätigen: Es wollten alle nochmal Glücksrad drehen und wir haben eine Flasche nach der anderen verschenkt…
>> Allerdings siehst du hier auch sehr schön, dass die Daten nicht immer 100% korrekt sind: Der dritte Messetag war gefühlt viel, viel stärker als in Analytics dargestellt und ich bin mir sicher, dass wir zur Rush-Hour zwischen 16:00 bis 18:00 Uhr sehr oft vergessen haben, den Button zu drücken. Somit sind die Daten nur Annäherungen und nicht 100% korrekt.
Das ist jedoch auch in der Onlinewelt der Fall, wo nicht jeder User die GA Cookies akzeptiert, das Tracking unterbindet oder AdBlocker installiert hat. Webanalyse Daten sind nun mal nicht 100% korrekt und so kommt es auch in diesem Fall zu Abweichungen. Wenn du dich jedoch geistig darauf vorbereitest immer brav den Button zu klicken, kann die Fehlerquote möglichst gering gehalten werden…
5 Spreadsheets: Analyse und Vergleichbarkeit
Die Analysemöglichkeiten sind also enorm und können durch weitere Datenanreicherung ins unendliche gesponnen werden: Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du Messen zukünftig untereinander vergleichen willst.
Dazu verwende ich allerdings ein Google Spreadsheet und trage alle Engagementwerte ein, die ich mit dieser Messe erfassen konnte: Das Sheet kannst du beliebig mit Verkaufsdaten, deiner Email-Liste, etc. erweitern und ergänzen, sodass du die für dich wichtigsten Messe-KPIs übersichtlich erfasst hast und analysieren kannst.
Die Vorteile Messen, Konferenzen, Point of Sales und andere offline Bereiche messbar zu machen liegen klar auf der Hand: In erster Linie geht es darum offline Aktionen messbar und somit vergleichbar zu machen – ähnlich wie beim Tracking in Onlineshops.
Diese Analysen helfen hervorragend um herauszufinden welche Messen sehr gut funktionieren und welche weniger gut: Wenn die Messe in Innsbruck einen totalen Verluste eingefahren hat, wird sich ein Besuch auf Dauer nicht lohnen. Stattdessen kann ein neuer Standort gewählt werden.
Aufgrund der Verkäufe würdest du auch ohne Tracking jetzt schon wissen, dass z.B. die Innsbrucker-Messe im Vergleich schlechter funktioniert hat als andere. Allerdings kann dem jetzt auf den Grund gegangen werden: Möglicherweise wird zuwenig Energie in das Ansprechen der Besucher investiert, weswegen im Vergleich viel weniger Verkaufsgespräche zustande kommen. Dieses Verhalten kann im Folgejahr optimiert und anschließend analysiert werden, ob es zu einer Verbesserung geführt hat.
Tracking bringt also Erfolgskontrolle und hilft den Gründen für besonders positives oder besonders negatives Verhalten auf die Spur zu gehen. Anstatt dich also auf dein Bauchgefühl zu verlassen, kannst du jetzt auf Daten zurückgreifen.
Amazon Dashbuttons sind dabei eine Möglichkeit: Eine günstige und sehr einfach realisierbare Möglichkeit noch dazu.
Fazit
Kurz und knackig: Ich finde die Idee Messen mit Amazon Dashbuttons zu tracken großartig! Von der Vorbereitung bis zur Messe selbst hat die Umsetzung super einfach funktioniert und die Analyse im Nachhinein ist Gold wert.
Ich freue mich auf deine Meinung und dein Feedback in den Kommentaren, auf Facebook oder gerne via Email mittels Kontaktformular.
???? Happy Analyzing,
Deine Michaela
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